Über 120 Lehrkräfte diskutieren beim Fachtag im Universum® Bremen
Die fortschreitende Digitalisierung eröffnet völlig neue Perspektiven für das Lernen und Lehren im Schulalltag, insbesondere im Kontext von künstlicher Intelligenz (KI). Doch der Einsatz von KI-Anwendungen im Unterricht wirft auch Fragen auf und birgt neben Chancen auch Risiken. Wie moderne Technologien den Bildungsbereich verändern werden und welches Rüstzeug dafür nötig ist, erfuhren Lehrerinnen und Lehrer am Freitag, 9. Juni, auf dem Fachtag „Bildungsupgrade?! – Künstliche Intelligenz trifft Pädagogik“. Die Veranstaltung wurde gemeinsam vom Universum® Bremen und der Senatorin für Kinder und Bildung organisiert und bot eine Plattform zum Austausch von Erfahrungen, Ideen und Anwendungsbeispielen.
„Wir hören von viele Lehrerinnen und Lehrern, dass sie die aktuelle Entwicklung rund um künstliche Intelligenz orientierungslos macht. Es herrscht also ein großer Bedarf, Lehrkräften Handwerkszeug für den richtigen Umgang damit mitzugeben“, erklärt André Sebastiani, Referent für Mediennutzung und Mediendidaktik bei der Senatorin für Kinder und Bildung. Christine Schorr, Leiterin Bildung im Universum® Bremen, ergänzt: „Als außerschulischer Lernort stehen wir im regelmäßigen Austausch mit Lehrerinnen und Lehrern. Wir wollen ihnen ermöglichen, sich aktiv mit künstlicher Intelligenz auseinanderzusetzen und sie auch befähigen, das Thema mit ihren Schülerinnen und Schülern zu behandeln.“
Und so wartete auf die über 120 Teilnehmenden – womit der Fachtag komplett ausgebucht war – ein vielfältiges Programm. Den Auftakt machte ein Eröffnungsvortrag des Philosophen Nikil Mukerji. Er gab eine Einführung in die ethischen und moralischen Aspekte künstlicher Intelligenz und verdeutlichte das Spannungsfeld ihres utopischen und dystopischen Potenzials. In anschließenden Workshops erhielten die Teilnehmenden dann zum Beispiel Einblicke in das Phänomen der „Deep Fakes“ – täuschend echt wirkende, manipulierte Medieninhalte – oder die Anwendungsmöglichkeiten das Sprachmodells ChatGPT im Schulunterricht. Zum Abschluss des Fachtages debattierten Martin Koplin von Digital Impact Labs, die Lehrerin Claudia Potthoff von der Oberschule Findorff, der Philosoph Nikil Mukerji und die Schüler Vincent und Jonte von der Oberschule Am Barkhof gemeinsam über die Möglichkeiten und Herausforderungen von künstlicher Intelligenz im Klassenzimmer.
„Ich fand die Veranstaltung sehr informativ, mit vielen neuen Aspekten, die mir so vorher gar nicht präsent waren. Die hohe Nachfrage hat ja auch gezeigt, dass das ein Thema ist, welches Lehrkräfte beschäftigt und das hierbei ein großer Fortbildungsbedarf herrscht“, resümiert Matthias Stadler von der Oberschule an der Schaumburger Straße seine Teilnahme am Fachtag. Auch Susanne Haß von der Helmut Schmidt Schule zieht ein positives Fazit: „Die Vorträge und die Organisation haben mir sehr gut gefallen. Gedanklich muss ich nun erst einmal in mich gehen, weil ich so viel Input bekommen habe, den ich nun zunächst verarbeiten muss. Fest steht, dass der Schule große Veränderungen bevorstehen.“