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20 Feb 2023

Würmer als Snacks und Mode aus Müll: „Jugend forscht“ wird immer nachhaltiger

+++ Medienvertretende sind sehr herzlich eingeladen. Bitte vereinbaren Sie Ihren Wunschtermin unter s.peschke@universum-bremen.de. Vielen Dank! +++

Projekte des Regionalwettbewerbs Bremen-Mitte nach zwei Jahren Pause wieder im Universum® zu sehen

Gemeinsam an selbst gewählten Themen wie Umweltschutz, Künstliche Intelligenz oder rund um das eigene Haustier forschen und anderen die Ergebnisse präsentieren – das ist es, was für viele den Reiz von „Jugend forscht“ ausmacht. Coronabedingt wurden die Forschungsresultate zwei Jahre lang nur online einer Fachjury vorgestellt. Doch vom 28. Februar bis 2. März können die vielfältigen Projekte des Regionalwettbewerbs Bremen-Mitte endlich wieder an bunten Ständen im Universum® bestaunt werden, wie seit 2009 üblich. Unter dem Motto „Mach Ideen groß!“ stellen die Schülerinnen und Schüler ihre Projekte zunächst einer Fachjury vor, zwischen 13.30 Uhr und 15.00 Uhr können sich dann auch interessierte Universum®-Gäste kostenlos umschauen. Laut Wettbewerbsleiter Stephan Leupold war der Zuspruch der Forschungswilligen in diesem Jahr so groß wie selten zuvor. „Mit 133 spannenden Forschungsarbeiten von 243 Kindern und Jugendlichen wurden sage und schreibe 31 Projekte mehr eingereicht als im Vorjahr. Das zeigt, dass der Wunsch nach realem Austausch, Selbstbestimmung und gemeinschaftlichen Erkenntnissen gerade nach der coronabedingten Durststrecke riesig ist. Wir sind glücklich, mit ‚Jugend forscht‘ eine solche Plattform bieten zu können“, so Leupold. Ebenso erfreulich sei es, dass mit 14 Schulen nahezu alle Stadtteile vertreten seien und der Anteil der weiblichen Jungforschenden mit 48% im Bundesvergleich wiederholt sehr hoch liege.

Die vielfältigen Projekte aus den Bereichen Klima- und Umweltschutz, Ernährung, Naturkosmetik, Gaming, Künstliche Intelligenz oder Sport spiegeln aufgrund der freien Themenwahl deutlich wider, was junge Menschen beschäftigt. Nahezu die Hälfte der Projekte dreht sich dieses Jahr laut Leupold im engeren oder weiteren Sinne um Nachhaltigkeit. So forschte der 19-jährige Max Fritzler vom Schulzentrum am Rübekamp bereits im dritten Jahr an einer aus Kombucha hergestellten, rein pflanzlichen und somit kompostierbaren Lederalternative, aus der sich Taschen, Kleidungsstücke oder auch Trommeln herstellen lassen. Für ihren Traum, wie ein Gecko Fassaden emporklettern zu können, untersuchte die 11-jährige Alia Mohammed vom Alexander-von-Humboldt-Gymnasium entsprechende Möglichkeiten mit einer Actionpuppe und einem Klebeband, dessen Haftfähigkeit nach biologischem Vorbild aus der Natur entwickelt wurde. Die Versuche zur Herstellung von Geckohandschuhen ergaben jedoch einen Klebebandbedarf größer als zehn Hauswände – und somit wurde das Projekt von der Schülerin als unrealistisch verworfen. Mit der globalen Nahrungsknappheit und möglichen Lösungsansätzen beschäftigten sich Kamar Bannout und Berat Sari von der Oberschule an der Koblenzer Straße: Sie bauten eine Mehlwurmfabrik zur Zucht von Würmern als Proteinquelle anstelle von Fleisch, konnten diese jedoch aufgrund von Tierschutzbestimmungen beim „Jugend forscht“-Wettbewerb nicht praktisch einsetzen. Stattdessen kauften die 13-Jährigen fertiges Mehlwurmmehl, um damit Kekse herzustellen und deren Geschmack und auch den Ekelfaktor bei sich und anderen zu testen. Eine selbst gehäkelte Jacke aus einer großen, in Streifen geschnittenen Verpackungsfolie war das Projekt der 17-jährigen Carolina Kirchmeier vom Alten Gymnasium, während die 11-jährige Miriam Marietta Stenner von der St.-Johannis-Schule untersuchte, durch welche Methoden sich die Verdunstung bei der Pflanzenbewässerung in Afrika minimieren lässt. Zwei Nachwuchswissenschaftlerinnen der Oberschule Rockwinkel kreierten Kaugummis, die biologisch abbaubar und aus den heimischen Zutaten Kiefernharz und Bienenwachs herstellbar sind, wohingegen zwei Schüler derselben Schule einen Solarantrieb für ein Kettcar entwickelten. Mit einer groß angelegten Ohren-Vermessungsaktion an 28 Personen versuchte der 11-jährige Schüler Pontus Taubner vom Ökumenischen Gymnasium zu ermitteln, ob die Größe, Form und Stellung der Ohren die Funktion des Hör- und Gleichgewichtssystems beeinflussen. Unterdessen entwickelten zwei 14-jährige Schülerinnen des Gymnasiums an der Hamburger Straße ein Brettspiel für Schulkinder der vierten Klasse, das spielerisch das erforderliche Wissen zum Übergang in die 5. Klasse festigen soll. Bei einem Versuch mit einem Schleimpilz, um dessen Vorlieben für Helligkeit, Dunkelheit und bestimmte Nahrungsmittel herauszufinden, ließen außerdem zwei 14-Jährige vom Hermann-Böse-Gymnasium ihren Schleimpilz über einen Legostein wandern und werteten anschließend ihre Beobachtungen aus.

Neben den skizzierten Projekten bleiben laut Leupold auch weiterhin – wie in den Vorjahren – die Beschäftigung mit den Wachstumsbedingungen von Pflanzen, die Herstellung von Naturkosmetik und Fragestellungen rund um das eigene Instrument oder den Lieblingssport populär.

Am Wettbewerb teilnehmen können seit seiner Gründung im Jahr 1965 Schülerinnen und Schüler, Auszubildende und Studierende ab dem vierten Schuljahr bis zu einem Alter von 21 Jahren einzeln oder in Teams von bis zu drei Personen. Die Forschungsprojekte müssen thematisch zu einem der sieben Fachgebiete Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Physik, Technik, Mathematik/Informatik oder Geo- und Raumwissenschaften passen. Dabei werden alle Projekte nach Gesichtspunkten wie Originalität, Eigenanteil, inhaltlicher Qualität und Erkenntnisgewinn bewertet. Neben Geldpreisen für die ersten, zweiten und dritten Plätze winken den Gewinnerinnen und Gewinnern auch Sonderpreise wie Technik- und Buchgutscheine oder Betriebspraktika.

Bei „Jugend forscht“ treten zunächst alle Teilnehmenden bei einem Regionalwettbewerb an. In Bremen-Mitte richten das Universum®, die Unternehmensverbände im Lande Bremen e. V. und die GESTRA AG den Regionalwettbewerb als Paten aus. Die Siemens AG und die Sparkasse Bremen sind Unterstützer. Die Siegerinnen und Sieger des Regionalwettbewerbs werden am 6. März bei einer öffentlichen Preisverleihung mit Rahmenprogramm im großen Hörsaal („Keksdose“) der Universität Bremen gekürt und qualifizieren sich damit automatisch für den Landeswettbewerb. Dieser findet am 21. und 22. März in der Überseestadt statt.

Den Abschluss der diesjährigen Runde von „Jugend forscht“ bildet das Bundesfinale vom 18. bis 21. Mai 2023 in Bremen, zentraler Ort wird die Messe Bremen sein. Das Bundesland Bremen war bereits 2008 Gastgeber für das Bundesfinale, damals fand die Veranstaltung in Bremerhaven statt.

Termine für die Öffentlichkeit:

Wettbewerbstage am 28. Februar sowie 1. und 2. März 2023 von 13.30 Uhr bis 15.00 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos. Adresse: Universum® Bremen, Wiener Straße 1a, 28359 Bremen.

Siegerehrung am 6. März 2023 von 15.30 Uhr bis 18.00 Uhr im großen Hörsaal („Keksdose“). Adresse: Universität Bremen, Bibliothekstraße 1, 28359 Bremen.


Bilder Downloads
  • Nach coronabedingter Pause können vom 28. Februar bis 2. März die vielfältigen "Jugend forscht"-Projekte des Regionalwettbewerbs Bremen-Mitte endlich wieder an bunten Ständen im Universum® bestaunt werden. (Bildquelle: Universum® Bremen)

  • Experimentieren macht Spaß: Mit 133 Forschungsarbeiten von 243 Kindern und Jugendlichen wurden sage und schreibe 31 Projekte mehr eingereicht als im Vorjahr. (Bildquelle: Universum® Bremen)

  • Die Forschungsprojekte müssen thematisch zu einem der sieben Fachgebiete Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Physik, Technik, Mathematik/Informatik oder Geo- und Raumwissenschaften passen. (Bildquelle: Universum® Bremen)

  • Wettbewerbsleiter Stephan Leupold freut sich über den Zuspruch an Forschungswilligen, der so groß ist wie selten zuvor. (Bildquelle: Universum® Bremen)

  • Das Motto des diesjährigen "Jugend forscht"-Wettbewerbs lautet: „Mach Ideen groß!“ (Bildquelle: Stiftung Jugend forscht e. V.)