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#schongewusst: So macht die Wärmebildkamera Temperaturen sichtbar

Stellen Sie sich vor, Sie begegnen einer gefährlichen Schlange und haben drei Möglichkeiten, um sich vor ihr zu „verstecken“: hinter eine Glasscheibe oder einem Luftballon oder in einem Müllsack – wofür würden Sie sich entscheiden? Was das Ganze mit unserem Exponat „Wärmebild“ zu tun hat und wie diese genau funktioniert, wollen wir Ihnen heute in unserer neuen Rubrik #schongewusst erklären!

Was genau ist eigentlich Wärme? Sie ist ein Maß für die Energie, die notwendig ist, um die Temperatur eines Körpers zu ändern. Dabei fließt sie stets vom Ort hoher Temperatur zum Ort niedrigerer Temperatur. Der Transport geschieht über Wärmeleitung, Wärmestrahlung oder Wärmeströmung – wir konzentrieren uns im Folgenden auf die Wärmeströmung, die von unserer Wärmebildkamera wahrgenommen wird.

Mehr Beiträge aus der Reihe #schongewusst gibt es hier!

Physikalisch betrachtet existiert nur Wärmeenergie, keine Kälteenergie. Es kann Gegenständen jedoch Wärmeenergie entzogen werden, denn in den meisten Fällen steigt beim Wärmetransport die tiefere Temperatur zu Lasten der höheren Temperatur. Die gewonnene Wärmeenergie führt aber nicht automatisch dazu, dass ein Gegenstand auf Dauer immer wärmer wird. Zum Beispiel wird einem Topf mit kochendem Wasser durch die Kochplatte Wärmeenergie zugeführt, dennoch besitzt das Wasser ab einem gewissen Punkt die gleich bleibende Temperatur von 100° Celsius.

Wie unser Körper Wärme aufnimmt – oder gar nicht erst abgibt!

Alle Menschen und auch Gegenstände senden unsichtbare, thermische Strahlung aus, die je nach Temperatur unterschiedlich ist. Aus der empfangenen Strahlung berechnet die Wärmebildkamera im Bereich „Mensch“ unserer Dauerausstellung die Temperatur des Körpers und erstellt ein buntes Bild, aus dem die Temperaturen abgelesen werden können. Weiß und rot visualisieren die Bereiche mit der höchsten Temperatur, kältere Zonen werden hingegen blau und grün angezeigt.

An der Wärmebildkamera können sich unsere Gäste spielerisch mit den Themen Wärme und Temperatur auseinandersetzen. Indem sie ihre Hände oder ihre Nase reiben, erzeugen sie zum Beispiel Bewegungsenergie, die in Wärmeenergie umgewandelt wird – was die entsprechenden Körperflächen wärmer werden und die Farben des Bildes verändern lässt. Auch zum Thema Wärmeisolierung gibt es viel zu erfahren – beispielsweise, dass ein Pullover nicht warm macht, sondern lediglich dafür sorgt, dass weniger Wärmeenergie vom Körper abgegeben wird. Stellen Sie sich einfach mal vor, die Kamera zieht Ihren Pullover leicht hoch, und Sie werden es anhand der Farben erkennen!

Übrigens: Im Hintergrund des Bildausschnitts der Wärmebildkamera ist häufig ein farbiger Kreis zu sehen – vor allem, wenn keine Personen mit im Bild sind. Bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass der Kreis zum silbernen Griff des Feuerwehrkastens an der Wand gehört. Der Griff ist jedoch nicht wärmer als seine Umgebung, sondern reflektiert lediglich Wärmestrahlung, die von anderen Quellen stammt.

Mülltüte, Luftballon oder Glasscheibe?

Zum Schluss zurück zu unserem Schlangenbeispiel vom Anfang – haben Sie sich schon entschieden? Sollten Sie den Luftballon oder die Mülltüte gewählt haben, wünschen wir Ihnen viel Glück! Beide bieten zwar einen recht guten Sichtschutz zum Verstecken, jedoch halten sie nicht die Wärme ab, die Sie ausstrahlen. Und da Schlangen mit ihrem sogenannten Grubenorgan sehr gut Wärmestrahlung wahrnehmen und im Gegenzug mit ihren Augen nur schlecht sehen können, sollten Sie sich für die Scheibe entscheiden. Das Glas lässt zwar sichtbares Licht hindurch, reflektiert jedoch zu einem großen Teil Wärmestrahlung und bietet euch somit den besten Schutz.