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#schongewusst: So funktionieren die Hörmuscheln

Universum Bremen Exponat Hörmuscheln

„Stille Post“ mal anders: An unserem Exponat „Hörmuscheln“ im Themenbereich Mensch der Dauerausstellung können unsere Gäste über weite Entfernungen miteinander sprechen – aber so, dass niemand anderes mithören kann und ganz ohne technische Hilfsmittel! Wie ist das möglich?

Das Exponat besteht insgesamt aus zwei Hörmuscheln, die sich ca. 12 Meter voneinander entfernt gegenüber stehen. Sie bieten die Möglichkeit, leise und gezielt eine Botschaft zu übermitteln. Dafür muss an jeder Hörmuschel eine Person stehen. Spricht nun eine Person in eine Hörmuschel etwas rein, hört es die Person an der zweiten Muschel. Der Grund: Die Muscheln folgen, wie beispielsweise auch Satellitenschüsseln, der Form eines Paraboloids. Dadurch werden alle Wellen, die von einem bestimmten Punkt – dem Brennpunkt – ausgehen, an der Muschelinnenseite so reflektiert, dass sie die Muschel parallel verlassen. Gegenüber an der zweiten Muschel angekommen, wird der Schall erneut reflektiert, im Brennpunkt konzentriert und für die zweite Person hörbar.

Der Brennpunkt der bei uns ausgestellten Hörmuscheln liegt ca. 30 cm vor dem eingravierten Kreuz in der Mitte, etwa auf der Höhe, an der die Betonränder enden. Dementsprechend ist es zu empfehlen, dass dieser Punkt Quelle und Ziel der Schallwellen ist. Am besten funktionieren die Hörmuscheln, wenn eine Person in normaler Lautstärke spricht und sich die andere Person aufs Zuhören konzentriert. Am Geeignetsten ist eine längere Geschichte (z. B. ein Märchen), so dass die zuhörende Person die besten Chancen hat, die richtige Stelle zum Hören zu finden.

Mehr Beiträge aus der Reihe #schongewusst gibt es hier!

Ein echtes Ohr ist natürlich deutlich komplexer. Gleich bleibt, dass die Ohrmuschel alle Geräusche auffängt, allerdings werden diese weiter in das Ohr hineingeleitet. Dafür hat es statt der Parabelform einen trichterartigen Aufbau. Die komplexe Struktur der Ohrmuschel kann sehr verschieden Aussehen und sogar für Vaterschaftstests herangezogen werden. Die grundlegende Struktur ist dennoch gleich. So ist das Ohr beispielsweise immer nach vorne gerichtet um den Schall, der von hinten kommt, zu dämpfen. So kann unser Gehirn unterscheiden, von wo ein Geräusch kam.