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2 Mrz 2017

Müsli-Maschine bringt Jungforschern Glück

Preisverleihung des „Jugend forscht”-Regionalwettbewerbs Bremen-Mitte im großen Hörsaal der Universität Bremen

Was tun, wenn morgens alle Familienmitglieder oder Kollegen Lust auf Müsli haben, aber jeder andere Zutaten bevorzugt? Klar, da hilft nur eine individuell arbeitende Müsli-Mischmaschine! Im Rahmen des diesjährigen „Jugend forscht“-Wettbewerbs widmeten sich der 17-jährige Tim Düe vom Technischen Bildungszentrum Mitte und seine beiden Klassenkameraden Phil Boffin und Hannes Lange, beide 18 Jahre alt, der Entwicklung eines solchen App-gesteuerten Automaten. Stolz konnten die drei Jungforscher am heutigen Donnerstag im großen Hörsaal der Universität Bremen eine Erstplatzierung im Regionalwettbewerb Bremen-Mitte für ihr gelungenes Projekt entgegennehmen.
Mit ihnen durften sich 53 weitere Schülerinnen und Schüler aus 13 Schulen mit insgesamt 28 Projekten über erste Preise freuen. Darüber hinaus wurden zahlreiche weitere technisch anspruchsvolle, überraschende oder ökologisch wertvolle Projekte mit dem zweiten oder dritten Platz sowie mit Sonderpreisen ausgezeichnet. Die Erstplatzierten sind automatisch für den Bremer Landeswettbewerb qualifiziert, der am 23. und 24. März 2017 in der Bremen Halle des Flughafens Bremen stattfindet. Wer hier wieder einen Spitzenplatz belegt, darf Ende Mai am Bundesfinale in Erlangen teilnehmen.
Die Bandbreite der preisgekrönten Projekte, die zuvor zwei Tage lang mit allen anderen eingereichten Arbeiten im Universum® der Öffentlichkeit präsentiert wurden, war erneut riesengroß. Neben der Müsli-Maschine, bei der übrigens weniger die App-Programmierung, sondern vielmehr die Elektronik einige Probleme bereitete, beeindruckte auch ein gerade mal 9-jähriges Zwillingspaar die Jury: Peter und Paul Büchner fanden anhand einiger Testreihen sowie mithilfe eines Geodreiecks und Lots heraus, welcher Abschusswinkel eines Pfeils beim Bogenschießen die beste Weite verspricht. Mit dem hierbei ermittelten 45°-Winkel werden die beiden Schüler der Schule Borgfeld nun bei Wettspielen künftig die Nase vorn haben.
Mit einem Selbstexperiment zur Vermeidung von Plastikmüll konnten Jette Honert und Ilka Gartner vom Gymnasium Horn punkten. Eine Woche lang versuchten die beiden 14-Jährigen, ihre Einkäufe möglichst umweltfreundlich und ressourcenschonend zu tätigen. Dabei stellten sie fest, dass für die meisten Produkte des täglichen Bedarfs gute Alternativen auf dem Wochenmarkt oder in den neuen Unverpackt-Läden existieren. Problematischer gestaltete sich allerdings der Heimtransport von empfindlichem Obst, rohen Eiern oder losen Reiskörnern – woraufhin die beiden Schülerinnen kurzerhand eine ausgeklügelte Stofftasche mit vielen Spezialfächern anfertigten, die bereits mehrfach erfolgreich eingesetzt wurde.
Ob mit Trockeneis ein Fettbrand in einer Bratpfanne gelöscht werden kann, untersuchte die 13-jährige Preisträgerin Zora Emily Machura gemeinsam mit ihrem gleichaltrigen Klassenkameraden Timo Gutowski vom Alten Gymnasium. Da dies gemäß ihrer Versuchsreihe nicht gefahrlos möglich ist, lautet die alternative Empfehlung der beiden: Wenn die Bratpfanne brennt, einfach einen Deckel aufsetzen – oder auch Müsli hineinschütten soll helfen, denn das saugt das heiße Fett auf und senkt dessen Temperatur.
Die 9-jährige Caroline Beuermann von der Oberschule an der Ronzelenstraße konnte bereits bei ihrer ersten Wettbewerbsteilnahme einen Spitzenplatz ergattern: Sie untersuchte, weshalb in Wasser getränktes Küchenrollenpapier reißfester ist als Toilettenpapier. Dabei fand sie heraus, dass Küchenrollen aus kurzen Zellulosefasern von Laubhölzern bestehen, während für Küchenpapier lange Zellulosefasern verwendet werden, die man aus Nadelhölzern gewinnt.
Doch neben einigen Wettbewerbs-Küken waren auch alte Hasen unter den Preisträgern anzutreffen. So fand sich der 17-jährige Arta Safari vom Alten Gymnasium bereits zum dritten Mal bei „Jugend forscht“ auf dem Siegertreppchen wieder. Der Abiturient, der gleichzeitig auch an der Uni Bremen Chemie studiert, untersuchte diesmal die Eigenschaften des Pilz-Proteins Laccase. Auch seine gleichaltrigen Schulkameraden Tobias Henke und Henrik Feuersänger konnten bereits ihre dritte Erstplatzierung für die Erforschung von Schleimpilzen entgegennehmen. Sie wollten anhand dieser einfach agierenden Einzeller herausfinden, wie Entscheidungsmechanismen funktionieren.
Angesichts dieser Bandbreite an originellen Projekten zeigt sich Regionalwettbewerbsleiter Dr. Stephan Leupold sehr beeindruckt: „Es fasziniert mich jedes Mal aufs Neue, wie engagiert und kreativ die Schülerinnen und Schüler alltägliche Fragestellungen aufgreifen und mehrere Monate lang intensiv daran forschen.“ Ebenso gilt den zahlreichen ehrenamtlichen Unterstützern seine Bewunderung und sein Dank – ohne die vielen fachlich versierten Lehrer und Berufstätigen aus naturwissenschaftlichen und technischen Bereichen wäre keine so hochkarätige Jurybesetzung möglich. Am Gelingen des diesjährigen Regionalwettbewerbs Bremen-Mitte waren außerdem das Universum® als Gastgeber und Pate sowie die Unternehmensverbände im Lande Bremen e. V. und die Flowserve GESTRA AG als Paten beteiligt, die Siemens AG war Unterstützer.

Pressehinweis:

–    Aufgrund der Fülle von Erstplatzierungen konnten leider nicht alle Projekte genannt werden. Eine vollständige Siegerliste (1. bis 3. Plätze sowie Sonderpreise) mit Projekt-Kurzbeschreibungen senden wir Ihnen auf Anfrage sehr gerne gesondert zu.


Bilder Downloads
  • Der 17-jährige Tim Düe (links) vom Technischen Bildungszentrum Mitte und seine Klassenkameraden Hannes Lange (Mitte) und Phil Boffin (rechts), beide 18 Jahre alt, entwickelten eine App-gesteuerte Müsli-Mischmaschine. So gelingt ein bequemer Start in einen gesunden Tag!

  • Was ist der ideale Abschusswinkel für einen Pfeil beim Bogenschießen? Mit dieser Frage beschäftigte sich das 9-jährige Zwillingspaar Peter (links) und Paul Büchner (rechts) von der Schule Borgfeld.

  • Jette Honert (links) und Ilka Gartner vom Alten Gymnasium wollten im Selbstversuch herausfinden, wie schwierig es ist, eine Woche lang ohne Plastikmüll auszukommen. Um unverpackte Waren, zum Beispiel vom Wochenmarkt, problemlos nach Hause zu transportieren, haben die beiden 14-Jährigen eine ausgeklügelte Stofftasche mit vielen Spezialfächern erfunden.

  • Was tun, wenn eine Bratpfanne in Flammen aufgeht? Die 13-jährige Zora Emily Machura und ihr gleichaltriger Klassenkamerad Timo Gutowski vom Alten Gymnasium haben getestet, ob Trockeneis zum Löschen eines Fettbrandes geeignet ist.

  • Wieso wird Klopapier schnell matschig, wenn man Wasser damit aufwischen möchte, und Küchenrollenpapier nicht? Um dies herauszufinden, hat die 9-jährige Caroline Beuermann von der Oberschule an der Ronzelenstraße beide Papiersortern mikroskopiert und spannende Versuchsreihen durchgeführt.

  • Regionalwettbewerbsleiter Dr. Stephan Leupold ist beeindruckt von der Bandbreite an originellen Projekten und der Ausdauer der Wettbewerbsteilnehmer.